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Korsika 1992

Freitag, der 21.8.92

Tagebucheintrag für Tag 25 von Dorte

Orte: Corte

Morgens werden wir von Alex um 8.45 Uhr alle aus dem Schlaf geholt, weil die Bullerei mit einem großen Einsatzwagen 100 m von uns entfernt Motorradfahrer kontrolliert und aufschreibt, die anderen Camper werden schon mal mit wachsamen Seitenblicken kontrolliert. Das veranlasst uns, uns schnellstens Müll, Abwasch und sonstiges Gerümpel im Bus zu verstecken und das Dach einzuklappen. Dann schleicht der eine nette Gendarm auch schon um unser Auto, er bekommt ein vierfaches freundliches Bon Jour und geht ohne etwas zu sagen weiter, nachdem unsere Verblüffung nachgelassen hat, packen wir fertig zusammen und versuchen unser Glück ein zweites Mal auf dem Campingplatz, wo jetzt tatsächlich was frei ist. Also alles wieder ausräumen und nach dem Frühstück ist wieder Laschen angesagt.

Doch dann raffen Jörn und Alex sich auf und schreiben Jörns Lieblingslehrer eine nette Urlaubskarte:

An den Limbokönig J.R.Becker und seine Mörtelmaschine

Gründlacher Str. 7 
8520 Erlangen 
Allemagne
Doing! 

Sers alde Wursthaut! Wie gehts Deinem Rohbau?
Was macht Dein Elektrobüffel? Hast Du schon Deine goldene Cowboy-Stiefel-Spore für das Einfangen
der Daltons erhalten? Was hast Du eigentlich als Preis für Tossing the Mörtelmaschine bekommen?
Star Wars war ein großer Erfolg, oder Chewbacca und Jabba the Hut! Synchronisierst Du immer
noch den Asrael bei den Schlümpfen und den Idefix bei Asterix und Obelix? Schöne Grüße an Deinen
Tattoo-Shop und den Voodoo-Club, Flowerbauer-band, Theresa, Beate, Erika, Sam Fox, Deinem Brust-Tattoo,
Dein Filmstudio, Deine sprechende Klapperschlange, Deiner Schnapsbar, Deinem neuen Biertank unterm Haus,
an Bori Deine singende Tarantel, Deinem Feuerwehrauto, Deinem Briefkasten,
Deinem Einsatzauto und Deinem Nagelbrett. 

Der Widerstand

Dieses Wunderwerk soll gleich in den Postkasten und ich will mal telefonieren, also starten wir eine Radtour nach Corte (5 km). Nach längerem Suchen finden wir die Post, die aber kein Rückruftelefon und keinen Briefkasten hat, also weiter, nach einer Stärkung (4 Croissants) erledigen wir den Rest und treten den Heimweg an. Ich mache nach der Hälfte schlapp und schiebe, J.P. the Bike-Monster startet direkt durch und macht die 20 km voll. Dann baden wir im Fluss und danach startet die hammermäßige Knoblauch-Aktion (27 Zehen gehackt auf 2 l Wasser). Wir kochen Knoblauchsuppe, dazu gibt es Baguette mit Reibekäse. Schmeckt besser als beim Probieren erwartet. Nachdem wir die Karte an den Becker (wir haben sie vergessen, als wir nach Corte gefahren sind) noch mehrmals vorgetragen bekommen haben und vor Lachen kaum noch konnten, sind wir schlafen gegangen. Jörn und Alex wieder draußen.