Mal wieder Abenteuer pur. Morgens wache ich davon auf, dass draußen laut mit Geschirr geklappert wird, ich finde es toll, dass schon jemand den Abwasch macht und schaue raus, wer da so fleißig ist und glaube ich träume, drei Schweine wühlen in unserer Abwaschschüssel, fressen unseren Müll, kauen unseren Abwaschlappen durch und schlabbern das Spülmittel. Alex hat dann heldenhaft mit den Gummihandschuhen aus dem Verbandskasten eine Entseuchung vorgenommen und wir lagern ab sofort unser dreckiges Geschirr auf dem Dach.
Den Vormittag hat jeder von uns mit 100m Individualdistanz verbracht (Knoblauch im Mördersalat) und gefaulenzt. Dann so um 15.00 Uhr sind Jörn und ich zu einer 52 km Radtour nach Zonza gestartet. Zum Glück gehen an meinem Fahrrad dann doch immerhin 2 von 5 Gängen. In Zonza war kurze Eis- und Einkaufspause bevor es über San Gavino zurückging - nur noch bergrauf. Als auch noch Gegenwind aufkam, hätte ich beinahe aufgegeben und am Bus bin ich mit total wackeligen Knien vom Rad gestiegen. Das Duschen in verdammter Kälte hat uns den Rest gegeben. Wir saßen mit langen Hosen und dicken Pullovern im Bus und haben Tee und Toast gefuttert. Jörns Hände allerdings hat das auch nicht wieder auf das Normal-Paessler-Rot gebracht. Da half nur noch Hallah-Mallah-Zulu-Tanz und anschließendes Rösten über dem Gaskocher.
Tori und Alex hatten inzwischen die Umgebung zu Fuß erkundet und dabei einen Korsen kennengelernt, der in Lyon studiert und ihnen einiges über die Gegend erzählt und eine Quelle gezeigt hat. Zum Abendessen gab es Unox-Heiße-Tasse in 4 verschiedenen Variationen (Champignon, Knoblauch, Lauch, Broccoli), aber das Essen wurde jäh unterbrochen, weil der Student aus dem Dorf kam, um uns vor einem mit dem Wind heranrückenden Waldbrand zu warnen. Also haben wir in aller Eile unser Zeug eingepackt und sind auf die Hauptstraße zurückgefahren. Von dort aus hatten wir einen tollen Blick über die Bucht von Porto Veccio und konnten sehen, dass an vielen anderen Stellen auch Feuer waren. Also war es nichts mit im Wald Campen und wir sind weitergefahren bis Zonza, wo wir auf einer Bauschutthalde neben dem Friedhof geschlafen haben, nachdem wir endlich unser Essen beendet hatten. Am Bus klappert es hinten rechts schon wieder so komisch.
